Die so genannten Ping-Anrufe sind nichts Neues, quälen aber in den letzten Wochen sehr viele Verbraucher, die sich diese nicht erklären können. Dabei handelt es sich um eine Betrugsmasche, bei der Sie von einer unbekannten Nummer kurz „angeklingelt“ werden. Damit soll ein Rückruf provoziert werden, der Sie dann teuer zu stehen kommt. Eine Info darüber bekommen Sie selbstverständlich nicht – von den hohen Kosten erfahren Sie erst über Ihre monatliche Telefonrechnung.
Genau hier schaltet sich die Bundesnetzagentur (BNetzA) ein und will Verbraucher schützen.
22 Länder müssen mitmachen
Bei diesen Ping-Calls ist das Tückische, dass die Vorwahl häufig mit einer lokalen Vorwahl verwechselt werden kann. Dadurch kommt der Verbraucher nicht auf die Idee, dass es sich um einen teuren Rückruf handeln könnte. Dass er dazu häufig auf einem Anrufbeantworter landet, der mehrere Euro pro Minute kostet, macht die Sache doppelt schlimm.
Beispiele:
· Koblenz 0261 <-> Madagaskar 00261
· Rostock 0381 <-> Serbien 00381
· Dortmund 0231 <-> Liberia 00231
In Zukunft müssen die adressierten Mobilfunknetzbetreiber und Mobilfunkanbieter gewährleisten, dass dem Anruf eine kostenlose Preisansage vorhergeht. Dies gilt für bestimmte internationale Vorwahlen. Insgesamt sind von der neuen Anordnung 22 Länder betroffen, die die neuen Regelungen bis zum 15.01.2018 umsetzen müssen.
Grund für die Änderung
Wie schon erwähnt, nehmen Ping-Calls derzeit extrem zu. Vom Januar bis September 2017 haben die Behörden 15.000 Beschwerden verzeichnet. Im Oktober 2017 waren es 30.000, im November 2017 20.000 Stück. Der Anstieg ist so extrem gewesen, dass nun endlich etwas dagegen unternommen werden muss.
Folgende Ländervorwahlen sind betroffen:
· Albanien (00355)
· Benin (00229)
· Bosnien-Herzegowina (00387)
· Burundi (00257)
· Elfenbeinküste (00225)
· Global Mobile Satellite System (00881)
· Guinea (00224)
· Jemen (00967)
· Liberia (00231)
· Madagaskar (00261)
· Malediven (00960)
· Mali (00223)
· Marokko (00212)
· Mazedonien (00389)
· Serbien (00381)
· Seychellen (00248)
· Sierra Leone (00232)
· Somalia (00252)
· Sudan (00249)
· Tansania (00255)
· Tschad (00235)
· Tunesien (00216)
· Uganda (00256)
Theorie und Praxis
Ob die Änderungen auch in der Praxis bestehen, wird sich zeigen. Der Ansatz ist sicherlich der richtige. Allerdings können wir aus Erfahrung sagen, dass sich die Betrüger Schlupflöcher und neue Wege suchen werden, um ahnungslose Verbraucher über den Tisch zu ziehen.
Insofern können wir den Tipp geben, dass Sie sich nicht nur auf diese Nummern beschränken, sondern auch im Hinterkopf behalten, dass Ping-Calls von anderen Nummern kommen können.
Unser Tipp: Nehmen Sie keine Anrufe von unbekannten Nummern an. Rufen Sie keine unbekannten Nummern zurück – wenn der Anruf seriös und wichtig ist, wird sich der Anrufer bei Ihnen melden. Googeln Sie die Nummern vorher, denn oftmals finden sich solche Ping-Call-Nummern schon mit diversen Einträgen im Netz. Sperren Sie bekannte Ping-Caller, sodass diese gar nicht erst die Chance haben, Sie zu erreichen.
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